Stationen

Station 1: Segelkreuz am Ritzenbütteler Sand

An der Spitze des alten Weserarms am Ritzenbütteler Sand ist dieses Pilgerkreuz aufgestellt. Nach einem Entwurf von Wolfgang Heißenhuber wurde es aus Stahl in der Ausbildungswerkstatt bei Abeking & Rasmussen hergestellt. Es verbindet christliche und maritime Symbolik. Das Kreuz ermöglicht den Durchblick über die Weser. Licht, Schatten und Spiegel, Hell und Dunkel geben dem Pilgerkreuz die entscheidende Wirkung. Das Kreuz ist wie ein Fenster, ein Blick in die Welt. Das Segel symbolisiert den Aufbruch, das Weiterziehen auf unserem Lebensweg, der Wind im Segel den Hlg. Geist, der uns den Rücken stärkt. Das Kreuz-Fenster, das Jesus Christus möglich gemacht hat, lädt uns ein, neue Perspektiven zu gewinnen und getrost weiterzugehen.

Station 2: Kapelle am Deich Lemwerder

Die Kapelle mit nur etwa 150 Plätzen wurde um 1260 an der höchsten Stelle des Ortes gebaut. Der kleine, schiefe Turm stammt von 1652. Die Kirche (oder ihre Vorgängerin) soll die ehemalige Burgkapelle der Grafen von Versfleth sein, einem Ort auf einer Weserhalbinsel, der bei einer Sturmflut zerstört wurde. Es ist auch überliefert, daß Walfänger in dieser Kapelle um Segen für eine heile Rückkehr aus den Nordmeeren beteten. Die Kanzel von 1586 zeigt Reliefdarstellungen der vier Tugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit, Klugheit und Hoffnung. Bemerkenswert ist das Grab einer 1697 dort bestatteten Gräfin aus Dänemark, die als Wohltäterin der Kapelle galt und die "mordlich erschossen" wurde.

Station 3: Kirche Heilig Geist Lemwerder

Die katholische Kirche Heilig Geist Lemwerder ist eine der jüngsten Kirchen im Stedinger Land. 1957 wurde ihr Bau im Wesentlichen durch den selbstlosen Einsatz der Jugend in der gesamten Diözese Münster unter dem Aufruf ermöglicht: "Baut Gott ein Haus und der Vertriebenen-Gemeinde in Lemwerder eine Kirche." Nach der Erfahrung von Krieg und Vertreibung geht es der jungen Gemeinde um einen Anfang in einem neuen, einem heiligen Geist. Beim Ausbau 1980 erfährt diese Absicht im Innenraum durch Friedrich Press aus Dresden eindrucksvoll Gestalt: Wind, erfahren als das Wirken des Geistes Gottes, entströmt einem goldenen Loch in der Altarwand und umgibt symbolisch die Gemeinde als einen gewaltigen Strom.

Station 4: Bogenkreuzkreuz Altenesch

Das Bogenkreuz verdient seinen Namen gleich doppelt: zum einen besteht es aus zwei gebogenen Metall Platten, zum anderen liegt es am alten Deichbogen der Ochtum. Nach einem Entwurf von Wolfgang Heißenhuber wurde es aus Stahl in der Ausbildungswerkstatt bei Abeking & Rasmussen hergestellt. Neben der christlichen Symbolik des Kreuzes hat auch das verwendete Material eine Bedeutung. Es soll an die lange und bedeutungsschwere Geschichte des Flugzeugbaus erinnern, die hier über Jahrzehnte den Ort und die Region geprägt hat. Das Kreuz ist von Weitem sichtbar und lädt ein, an diesem Bogen zu verweilen und den Bogen der Geschichte mit zu denken.

Station 5: St. Gallus-Kirche Altenesch

Die Kirche in Altenesch wurde 1299 erstmals urkundlich erwähnt und ist dem heiligen Gallus, einem Missionar aus Irland, geweiht. Der hölzerne Turm wurde 1720 errichtet. An der Stelle der Kirche stand bereits ein Vorgängerbau, von dem eine über 800 Jahre alte Marienfigur erhalten ist. Die Kirche wurde wohl in der Schlacht von Altenesch zerstört und viele Opfer an dieser Stelle in einem Massengrab beigesetzt. Die Kirche wurde zwischen 1998 und 2004 umfangreich saniert, besonders die Kanzel von Ludwig Münstermann (um 1620) und die wahrscheinlich letzte fast vollständig erhaltene Orgel des Stader Meisters Georg Wilhelmi von 1794.

Station 6: Deichkreuz Deichhausen

Der oben auf der Deichkrone angelegte Platz gibt den Blick frei auf die gesamte Ochtumniederung bis hinüber zu den Industriegebieten Bremens. Eine auffällige Ausbuchtung des Deiches lässt heute noch erkennen, dass hier eine im 15. Jahrhundert durch Deichbruch eingerissene Braake umdeicht werden musste. Später erfolgte der Ausbau zum Hafen mit einer Verbindung zur Ochtum, dem Kuhlenstreek.  Zwei Schautafeln weisen auf die aufgetretenen Sturmfluten hin, die früher oft zu Deichbrüchen und damit zu großer Not bei der Bevölkerung führten. Heute kann man auf einem Spaziergang oder einer Radtour hier verweilen, die Natur und die Stille genießen und mit Blick auf das Kreuz Gott danken für seine Bewahrung in den Stürmen unseres Lebens.

Station 7: Eichenkreuz Köhler-Brücke Strom

Das Stromer Kreuz auf der Wiese des Winkelhofes an der Ochtumbrücke ist ein ruhender Pol inmitten der Geschäftigkeit des Alltags. Wer ahnt schon, wenn er davor steht, dass im Jahre 1264 der Deutsche Orden dieses Anwesen einst kaufte? Wechselvoll seine Geschichte, z.T. verknüpft mit dem Rat der Hansestadt Bremen, ging der Hof vor Generationen in die Hände der heutigen Besitzerfamilie Köhler über. Nichts ist beständiger als der Wandel, könnte das Kreuz sagen. Wichtig ist darum, die eigene Mitte zu spüren, den Berührungspunkt von Vertikale und Horizontale in mir, meinen Ruhepol im Alltag: Gott.

Station 8: Kirche zu Rablinghausen

Der reformierte Sakralbau in Rablinghausen von 1750 mit seinem ca. 9 Meter hohen, kupfergedeckten Dachreiter - obwohl am 19. August 1944 infolge eines Fliegerangriffs völlig ausgebrannt - spiegelt mit seinen in Kreuzform gehaltenen Sandsteinwappen zur Deichseite hin auch heute noch wider, dass der Bremer Rat damals als "oberste landesherrliche Kirchengewalt Patronatsherr der Kirchen auf dem Lande und zugleich weltliche Obrigkeit über Land und Leute" (Konrad Elmshäuser, StA Bremen) war. Hierin liegt - trotz seines einfachen Äußeren - der "unschätzbare historische Wert dieses (unter Denkmalschutz stehenden) Bauwerks" (Elmshäuser).

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