St. Joseph
Neustadtgödens
Die St. Joseph-Kirche wurde am 21. Juli 1715 eingeweiht und ist die erste katholische Kirche, die nach der Reformation in der Region erbaut wurde. Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften – Juden, Mennoniten, Reformierte, Lutheraner und Katholiken – nahmen an dem Einweihungsgottesdienst teil, was zeigte, dass offenbar alle an einem friedlichen Zusammenleben der Religionen interessiert waren.
Das Kirchengebäude gleicht eher einem alten Bauernhaus als einem Sakralbau. Der nordsüdlich ausgerichtete Backstein-Bau ist äußerlich nur durch den 8 Meter hohen, freistehenden Glockenturm als Gotteshaus erkennbar. Das nördliche Drittel des Gebäudes mit rechteckigen Fenstern war Wohn- und Schulzwecken vorbehalten, der südliche Teil mit Rundbogenfenstern und -türen enthält den Kirchsaal, den eine flache Balkendecke überspannt.
Durch die Heirat des reformierten Grafen Franz Ico von Frydag zu Gödens mit der Katholikin Margarethe von Westerholt im Jahre 1639 wurde Gödens für zwei Generationen katholisch. Die Verbindung stellte die kirchlichen Verhältnisse auf den Kopf und war zur Zeit des 30jährigen Krieges etwas Unerhörtes. Die acht Kinder des Paares wurden im katholischen Glauben erzogen, und durch Intervention beim deutschen Kaiser entstand hier 1692 die erste katholische Missionsstelle im sonst protestantischen Norden.
Heute gehört Neustadtgödens zur politischen Gemeinde Sande. Die katholische Kirchengemeinde Neustadtgödens gehört zum Bistum Osnabrück und zur Pfarreiengemeinschaft Neustadtgödens – Aurich – Wiesmoor – Wittmund (Neu – Au – Wie – Witt).
Gottesdienst: samstags um 16 Uhr
Besichtigung: die Kirche ist in der Regel täglich geöffnet
Kontakt: Kath. Kirchengemeinde St. Joseph, Kirchenbüro, Paterei 4, 26452 Sande-Neustadtgödens, Tel. 04422-4594